Das Neogen der Ardèche (vor 8 Millionen Jahren) war von einer Waldlandschaft und einem subtropischen Klima geprägt. Die Flora und Fauna der Diatomiten im Coiron waren sehr umfangreich und umfassten Arten der gemäßigten, mediterranen und tropischen Zonen.
Die Coirondiatomiten
Ein Diatomit ist ein Fels, der aus Mikroalgen, den Kieselalgen, geformt wurde. Durch ihre Trägheit und Absorption verhindert sie chemische Reaktionen. Die Lebewesen, die dort stecken geblieben sind, zersetzten und verwandelten sich nicht.
Diatomiten und deren Verwendungen
Frankreich ist nach den USA der zweitgrößte Produzent. Die Stätte in der Ardèche ist die bedeutsamste in ganz Europa. Diatomiten, die «stillen Felsen», die bis zu 70% aus Wasser bestehen, sind träge und aborbierend. Sind sie abgetragen, werden sie getrocknet und durch verschiedene Verfahren (z.B. Hitze) gereinigt.
Diatomiten werden bei der Filterung von Lebensmittel (Bier, Wein, Öle etc.) verwendet und auch um fette Körper und Feuchtigkeit zu absorbieren, Anstrichfarbe anzudicken, um zu polieren (mildes Scheuermittel für Karosserien, kosmetische Anwendunge) etc.
Säugetiere
Ein Hipparion, der Vorfahre des Pferdes, misst im Durchschnitt 1m30 Widerristhöhe. Wie seine eigenen Vorfahren hat er 3 Hufe, von denen der mittlere viel weiter entwickelt war.
Dieses Exemplar ist besonders selten, da es sich um ein Weibchen handelt, das einen Fötus trägt. Das paläoökologische Interesse an dieser Art ist bedeutend, weil seine Migration davon zeugt, dass vor 11 Millionen Jahren die Wälder von der Bering-Strasse bis nach Afrika Grasland waren.
Gazellen sind wiederkäuende Säugetiere aus der Familie der Hornträger. Ihre Beine sind dünn und ihre Hörner lang und geschwungen. Die Gazellen stammen vom Eotragus ab, der sich im Mittleren Miozän vor etwa 15 bis 17 Millionen Jahren entwickelte. Bei der GraecoryxArt besitzt das Männchen viel robustere Hörner als das Weibchen (Geschlechtsdimorphismus).
Der Microstonyx gehört zur Familie der Wild und Warzenschweine (Suidae). Die Art war in der Fauna des Späten Miozäns in Europa und im Südosten Chinas verbreitet.
Die Spezies, die in der Ardèche entdeckt wurde, gehört einer Tierart an, die durch ihre Grösse auffällt, ein erwachsenes Tier konnte 450 Kg wiegen (Gewicht einer Kuh). Im Oberen Miozän gab es mindestens 15 verschiedene Arten dieser Suidae.
Blätter
In dieser Fundstätte wurden zahlreiche Blätter wiederentdeckt, die in den Seeschlamm gefallen waren und dort sofort wieder bedeckt wurden. Ihre junge Datierung (vor 8 Millionen Jahren) ermöglicht, sie auf den ersten Blick zu erkennen.
Die Edelkastanie
Das Wahrzeichen der Ardèche gehört zur gleichen Familie wie die Eiche (Buchengewächse). Ihr gemeinsamer Ursprung geht auf die Kreidezeit (vor etwa 100 Millionen Jahren) zurück. Die Edelkastanie, die in den Fossillagern der Ardèche reichlich vorkommt, konnte der Kälte des Känozoischen Eiszeitalters nicht standhalten.
Im Jahr 1994 entdeckte Bernard Riou die älteste Edelkastanie Frankreichs in dieser Stätte, deutlich sichtbar auf dem Negativabdruck. Im Jahr 1995 brachte ein Forscherteam eine DNA-Sequenz zu Tage, die mit der heutigen Edelkastanie vergleichbar ist.
Fische
Welse, Döbel, Barbe und der Haselfi sch lebten vor 8 Millionen Jahren in der Ardèche. Anschließend verschwanden sie aus unseren Seen im Zuge der Eiszeiten, um vor 10 000 Jahren in einer modernen Form zurückzukehren.
Insekten
Die Insektenvielfalt der Diatomiten ermöglicht ökologische und klimatische Genauigkeit. Drei Ordnungen herrschten vor: Hautfl ügler (Bienen, Wespen), Käfer (Scarabaeoidea, Marienkäfer) und Termiten. Alle zeugen von einer Waldumgebung und einige, wie die Makrotermtermiten und die Miocenoprasiazikaden, von einem subtropischen Klima.
« Reptilien »
Die Schlangen ähnelten den heutigen Familien der Vipern und Nattern. Durch ihre zusammengedrückten Knochen fällt es schwer, Aussagen über sie zu treffen. Auch zwei entdeckte Landschildkröten wurden durch ihren plattgedrückten Panzer erhalten. Die Echsen ohne Füße, von denen ein einziges, großes Exemplar gefunden wurde, ähneln den heutigen Blindschleichen.